Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung ist eine römisch-katholische Kirche im Kirchweiler Heilbrunn in der Gemeinde Naintsch in der Steiermark.
Die Kirche mit einem Langhaus mit Flachdecke und einem eingezogenen einjochigen Chor mit 3/8 Schluss und einem Vorraum unter der Orgelempore wurde im Jahre 1787 in schöner Höhenlage an der Stelle einer Vorgängerkapelle errichtet.
Im Osten ist ein leicht vorstehender Turm in die Kirche eingebunden.
Der Hochaltar aus 1833 mit einem Aufbau mit Säulen ist vom Birkfelder Tischlermeister Josef Hantsch gefertigt und vom Kindberger Maler und Architekten Caspar Tendler künstlerisch gestaltet worden. Der Hochaltar ersetzte den Wolfgangsaltar aus 1764, welcher ursprünglich für das Dominikanerinnenkloster in Graz gebaut war. Die Figuren des Wolfgangsaltares Joachim und Anna von Veit Königer sind noch vorhanden.
Der Hochaltar ist zweigeteilt:
Der eigentliche Altar mit Mensa und Tabernakel sowie der indirekte Umrahmungsaltar zum Gnadenbild.
Die Muttergottesstatue mit dem Jesuskind aus dem Jahr 1674 bildet als Gnadenbild gleichsam den Mittelpunkt des Hochaltares. Die barocken Statuen im Vordergrund stellen die Eltern der Gottesmutter dar, Anna (links – mit Buch) und Joachim (rechts – ebenfalls mit Buch). Die Figuren seitlich sind: Johannes der Täufer (mit Kreuz) und Johannes der Evangelist (mit Buch und Kelch). (Altarrenovierungen folgten 1865, 1889, 1909, 1968, 1986).
Die beiden Seitenaltäre stammen aus der 1787 geschlossenen und 1790 abgetragenen Friedhofskirche von Pöllau bei Hartberg. Da die alten Altarbilder an andere Kirchen verkauft wurden, schuf Anton Jantl 1791 die heutigen Altarblätter.
Der Josefs-Altar (rechts, Epistelseite, früher Rosenkranz- oder Herz-Jesu-Altar genannt) zeigt ein Bild des hl. Josef am Sterbebett und in dem darüber befindlichen Medaillon das Bild der hl. Maria als Gottesmutter. Die Statuen stellen den hl. Nikolaus (mit drei Äpfeln) und den hl. Erhard (mit Buch) dar.
Der Magdalena-Altar (links, Evangelienseite, früher Herz-Maria-Altar genannt) zeigt das Gastmahl im Hause des Simon, bei dem Magdalena dem Herrn die Füße wusch und salbte. Das Medaillon darüber zeigt die hl. Anna mit ihrer Tochter Maria (der Gottesmutter). Die Statuen stellen die Heiligen Josef (mit Zimmermannwerkzeug) und Antonius von Padua (jugendlicher Franziskaner mit Lilie) dar.
Die Glasfenster stammen aus dem Jahre 1891 und wurden vom Grazer Glasmaler Karl Schimmer hergestellt.
Die Apostelbilder stammen aus dem Jahr 1742 (renoviert 1914) und wurden vermutlich aus dem aufgelassenen Augustiner-Chorherrenstift Pöllau nach Heilbrunn gebracht. Die großflächigen Ölbilder im Presbyterium zeigen die Apostel – die Brüder Petrus und Andreas (links) sowie Paulus und Jakobus den Älteren (rechts). Im Langhaus der Kirche finden Sie die Darstellungen der übrigen Apostel.
Die Kreuzwegbilder wurden im Jahr 2000 von der Firma Schreibmayr in Passau angefertigt.
In der Nische an der rechten Wand des Kirchenraumes befindet sich eine Michael-Statue (Engel in Ritterrüstung mit Helm, Drachen, Waage); in der Nische an der linken Wand eine aus Südtirol stammende, im Heiligen Jahr 2000 angeschaffte Florian-Statue (Soldat mit Fahne, Wasserkübel).
Die Kanzel ist aus Fichtenholz im frühklassizistischen Stil gefertigt. Dort sehen Sie die Symbole von Glaube (Kreuz), Liebe (Flammenherz) und Hoffnung (Anker).
Die heutige Orgel wurde im Oktober 1908 aufgestellt und stammt aus der Werkstatt des Grazer Orgelbaumeisters Konrad Hopferwieser. Die letzte Orgel-Renovierung erfolgte im Jahre 2004 durch die Regensburger Firma Jann. Die Orgel weist acht klingende Register und drei Nebenregister auf.
In der Kriegszeit mussten die Kirchenglocken für Rüstungszwecke abgeliefert werden. Lediglich eine Glocke, die in der Friedhofkapelle blieb der Pfarre erhalten. Die nach dem Krieg nachgeschafften Glocken wurden in der Glockengießerei St. Florian hergestellt. Am 14. September 1952 wurden diese geweiht und aufgezogen.
Die Kirche ist der Muttergottes geweiht. Das Patrozinium Maria Heimsuchung am 2. Juli wird alljährlich unter großer Beteiligung der Pfarrbevölkerung und vieler Wallfahrer gefeiert.
Seit Bestehen der Pfarre gab es hier 18 Primizen (die letzte konnten wir 2006 feiern).